Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. (Joh. 15, 13)

Dieser Monatsspruch weist uns in der Vorosterzeit auf das Wunder, dass Jesus alles für uns gegeben hat: sein Leben. Wir feiern IHN und beten IHN an. Grund genug gibt es. Und doch verblasst manchmal das große Wunder vor dem Hintergrund unserer Alltäglichkeiten. Ein neuer Blick auf die Tatsachen unseres Glaubens tut gut. Ein intensiver Blick in die überlieferten und schon so oft gelesenen Texte von Kreuzigung und Auferstehung.

Mit dem Bild der jungen und alten Frau mag es uns genauso ergehen. Jeder hat beim ersten Betrachten einen spontanen Eindruck. Jeder sieht zunächst eines der enthaltenen Gesichter und dieser erste Eindruck setzt sich fest. Und wenn der Blick erst einmal fixiert ist, kann man gar nicht mehr so leicht umschalten und die andere Seite wahrnehmen. Es braucht Zeit und Geduld.

Wer sich diese aber Zeit nimmt, entdeckt plötzlich etwas Neues. Deswegen bleibt Bibellesen ein Leben lang spannend. Es gibt auch hier immer wieder Neues zu entdecken. Vor dem Hintergrund unserer Lebenserfahrung und der wachsenden Erkenntnis von Gott reden die unveränderlichen biblischen Texte immer wieder neu zu uns.

Schenke Gott uns in dieser Passionszeit ein neues Staunen über IHN und seinen Sohn.

Stefan Keil