Es ist keiner wie du, und ist kein Gott außer dir. 2. Samuel 7,22

Ist dir schon mal etwas Gutes passiert?
Manche werden diese Frage mit einem schallenden „Ja, natürlich!“ beantworten. Andere werden vielleicht etwas zögerlicher „Ja, bestimmt“ sagen.

Fakt ist, wir Menschen haben die starke Tendenz, uns auf das zu konzentrieren, was uns nicht gefällt, was schiefgeht und was uns ärgert. Warum eigentlich? Ich denke mir, dass wir diese Aspekte unseres Lebens als Gefahr für unser Glück sehen, und wir wollen aufpassen, dass sie unser Glück nicht vollends zerstören. Daher bekommen sie sehr viel Aufmerksamkeit von uns. Die Gefahr dabei ist, dass wir das Gute nicht mehr wahrnehmen. Dankbarkeit und Freude haben keinen Platz mehr, weil wir uns so sehr in ihr Gegenteil investieren.

Wenn wir das Umfeld unseres Monatsspruchs anschauen, finden wir eine aussagekräftige Erfahrung, die König David gemacht hat. David hatte viel durchgemacht. Er ist Jahre lang vor Saul auf der Flucht gewesen. Es hat lange gedauert, bis er König geworden ist und auch als König gab es viele Schwierigkeiten. In 2. Samuel 7 heißt es, dass es David aufgefallen ist, dass er in einem Palast wohnt und die Bundeslade Gottes wurde immer noch in einem Zelt aufbewahrt. Das gehörte sich nicht! Er wollte für Gott einen Tempel bauen.

David spricht mit dem Propheten Natan und erzählt ihm von seinem Vorhaben. Natan bestätigt ihn darin. Aber in der Nacht hat Natan einen Traum und bekommt eine Botschaft für David. David wird nicht für Gott ein Haus bauen, aber Gott wird für ihn ein Haus bauen (2. Samuel 7,11). Gott sagt zu David: Dein Sohn wird ein Haus (d.h. einen Tempel) für mich bauen, aber ich werde etwas noch Größeres für dich tun – ich werde deinem Thron auf ewig Bestand verleihen.

David hatte einen Missstand erkannt und wollte diesen beheben. Aber Davids Pläne, einen Tempel zu bauen, sollten nichts werden. Ich könnte mir denken, dass er darüber frustriert war. Wie gern hätte er den Tempel fertiggestellt gesehen! Gott hatte noch Größeres im Sinn und lenkte Davids Blick weg von dem, was David machen konnte, hin zu dem, was David machen konnte zu dem, was nur Gott machen konnte. David war von der Gnade Gottes überwältigt und genau hier finden wir unseren Monatsspruch: Es ist keiner wie du, und ist kein Gott außer dir.

Nehmen wir die größere Vision Gottes wahr? Danken wir ihm für all das Gute, das wir erleben dürfen? Immer wieder tut es uns gut, wenn unser Blick auf das gerichtet wird, was er tut, anstatt immer auf das fixiert zu sein, was wir nicht tun können. Damit sollen wir nicht daran gehindert werden, Missstände im Leben zu beseitigen. Vielmehr sollen wir erkennen, wo die Kraft herkommt, um die Missstände zu beseitigen und nicht noch schlimmer zu machen. Denn es ist wirklich keiner wie er und kein Gott außer ihm.

Pastor Karl Flentje