„Dann rief Jesus die Volksmenge samt seinen Jüngern zu sich und sagte: »Wenn jemand mein Jünger sein will, muss er sich selbst verleugnen, sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen.“ (Markus 8, 34)

Dale Rhoton, ein langjähriger Mitarbeiter des Missionswerkes OM, erzählt ein Erlebnis mit George Verwer, dem Begründer der Organisation:

„Als er in einer kleinen Kirche in Mexico City predigte, war er überwältigt von der Großzügigkeit der Kollekte, die gesammelt worden war. Es war nicht so viel Geld, aber er wusste, dass es für die Leute ein echtes Opfer bedeutete. Der Pastor begleitete George zu seinem Bus, um sich zu verabschieden. George fragte den Pastor, ob er einen Anzug hätte. „Nein“, erwiderte dieser. George antwortete: „Ich habe viel zum Anziehen.“ Es war Nacht, und der Pastor konnte nicht sehen, was vor sich ging. George zog seinen Anzug aus, gab ihn dem Pastor und fuhr los. Es war schon ein toller Anblick, wie ein junger, magerer George Verwer in Unterwäsche gegen Mitternacht an die Tür der christlichen Buchhandlung klopfte, wo das Team übernachtete!

Diese Begebenheit mag in uns sehr unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Ist es beeindruckend, naiv, oder gar unmoralisch, was George Verwer hier getan hat? Es geht nicht darum dies zu bewerten, zu diskutieren oder nachzuahmen. Die Geschichte zeigt aber sehr deutlich, wie frei und unkonventionell Menschen denken und handeln können, die von der Liebe zu Christus und den Menschen angetrieben werden.

Stefan Keil