Ein geologisches Labor mit überraschenden Ergebnissen

Seit fast 25 Jahren ist immer wieder vom Mt. St. Helens die Rede und das, obwohl die Explosionen dieses Vulkans vergleichbar kleine Ereignisse waren, gemessen an anderen Ausbrüchen, die uns aus der Erdgeschichte bekannt sind. Jedoch sind der Ausbruch des Mt. St. Helens (im Bundesstaat Washington im Nordwesten der U.S.A.) am 18. Mai 1980 und die sich bis heute daran anschließenden Eruptionen zweifelsohne die am umfangreichsten untersuchten Vulkanexplosionen.

Auf der Erde gibt es wahrscheinlich um 850 aktive Vulkane, von denen sich fast ein Viertel unter der Meeresoberfläche befindet. Für die Geologen eindrucksvoll und außergewöhnlich waren die Mechanismen bei der Eruption und eine Reihe von Folge- und Nebenereignissen wie Erdbeben, Bergstürze, Schlammströme, Glutwolkenablagerungen, schnell gebildete Gesteinsschichten und Canyons sowie andere geologische Ereignisse. Die Biologen staunen darüber, in welchen Phasen sich heute das zerstörte Ökosystem wieder erholt und hergestellt wird.

Am 23.06.2009 fand im Gemeindezentrum der EFG Jena ein Vortrag zu diesem interessanten Thema statt. Der Referent, Diplom-Geologe Dr. Martin ERNST aus Kirchzarten bei Freiburg im Breisgau, zeigte in seinem Vortrag einmalige historische Bilder über den Verlauf des Ausbruchs und seiner für Mensch und Umwelt prägenden Folgekatastrophen. Er hat an einer geologischen Exkursion teilgenommen und konnte sich so ein eignes Bild vor Ort machen. Die Ereignisse durch den Ausbruch des Mt. St. Helens fordern heraus, neu über konventionelle Modellvorstellungen in der Geologie als historische Wissenschaft nachzudenken und lassen auch alternative Schlussfolgerungen in Bezug auf die Bildung von Gesteinen und Landschaftsformen in der Vergangenheit zu.

In seinem anschaulichen – auch für Laien gut verständlichen – Vortrag mit eindrucksvollen Bildern berichtete Dr. Martin ERNST auch über die aktuellen Erdbeben und Flutkatastrophen der letzten Zeit und konnte auch auf aktuelle Fragen aus dem Publikum eingehen.