O Heilger Geist, kehr bei uns ein.
So hast du uns oft beten hören.
Wir wollten deine Wohnung sein,
dich bitten, bei uns einzukehren.
Wir brauchten dich, wir brauchten deine Gaben,
doch wollten wir noch vieles andre haben,
was deinen Platz in uns dir streitig machte
und was dich nach und nach zum Schweigen brachte.
Wir ließen dich nicht das tun, was du wolltest,
weil du nur helfen, doch nichts ändern solltest.
O Heilger Geist, kehr bei uns aus,
so vieles muss aus uns verschwinden.
Feg alles, was nichts taugt, hinaus,
auch wenn wir selbst es richtig finden.
Feg Hochmut, Neid und Hass aus allen Ecken,
auch das, was wir noch vor uns selbst verstecken.
Nimm Geld und Macht und unsre andern Götzen,
und reiß sie von den angestammten Plätzen,
und schaff dir Raum zum Schalten und zum Walten.
Dreh alles um und lass nichts mehr beim Alten.

(Manfred Siebald)

Das erste Pfingstfest der Geschichte war etwas Besonderes. Die Jünger hörten ein Brausen vom Himmel und sahen Feuerzungen, die sich auf ihre Köpfe setzten. Plötzlich konnten sie in fremden Sprachen reden und den Menschen das Evangelium von Jesus Christus erklären. Natürlich haben wir diese wundersamen Ereignisse vor Augen, wenn wir an Pfingsten denken. Schon erstaunlich wie Gott handelt.

In seinem Lied „O Heilger Geist“ beschreibt Manfred Siebald die täglichen Herausforderungen und Veränderungen, die durch das Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben seit Pfingsten möglich sind. Er greift damit auf, was Paulus in Eph. 5,18 beschreibt: „Lasst euch vom Geist erfüllen!“, immer wieder, beständig.

Der Heilige Geist befähigt nicht nur zum Reden von Gottes Taten, er durchwirkt unser Leben und deckt Fehlverhalten auf und hilft zur Veränderung. Gott schenke uns immer wieder diese Erfahrungen des Trostes, der Ermahnung und Vergebung und der Bevollmächtigung für die Aufgaben, an die Gott uns gestellt hat.

Pastor Stefan Keil