Gott hat den Schuldschein, der gegen uns sprach, durchgestrichen und seine Forderungen, die uns anklagten, aufgehoben. Kolosser 2, 14

Was heute eine Rechnung ist, war früher das Kerbholz. Erbrachte Leistungen wurden vermerkt und zu einem bestimmten Zeitpunkt abgerechnet. Damals wie heute war dann auch das Ergebnis dasselbe, wenn man die Rechnung nicht bezahlen konnte: Man hatte Schulden! Oder wie es früher hieß: Man hatte was auf dem Kerbholz. Wenn wir diese Redewendung heute hören, denken wir weniger an Geld, sondern mehr an etwas, was man sich hat zu Schulden kommen lassen. Da hat jemand etwas ausgefressen, Schuld auf sich geladen.

Gegenüber anderen Menschen oder auch gegenüber Gott. Sicher wäre unser Bibelvers eine tolle Nachricht für Banker in Zeiten der Finanzkrise. Aber wie beim heutigen Verständnis der Redewendung „etwas auf dem Kerbholz haben“ geht es auch bei unserem Bibelwort nicht um materielle Schulden. Es geht um das, was uns von Gott trennt – unsere Sünde. Die Bibel lehrt uns, dass die Menschen alle Sünder sind und „des Ruhmes ermangeln, den sie bei Gott haben sollten“. (Röm.3,23) Das bedeutet: Alle haben wir Schulden bei Gott, die wir nicht bezahlen können. Und darum ist auch unser Bibelvers eine gute Nachricht für alle. Gott bezahlt für alle! Meinen und deinen Schuldschein nimmt er und zerreißt ihn. Das geschah am Karfreitag, als Jesus für die Sünden der ganzen Welt am Kreuz stirbt.

Dora Rappard fasst es in einem alten Osterlied zusammen:
O Du Lamm Gottes, Du hast auf Golgatha
herrlich gesieget. Amen, Halleluja!
Du hast erworben Heil für die ganze Welt
und hast aufs völligste gezahlt das Lösegeld.
Du riefst mit lauter Stimm durch’s Todes Nacht:
Es ist vollbracht! Es ist vollbracht!
Lassen wir uns von dieser Osterfreude
ganz neu ergreifen.

Stefan Keil